Samenfeste Tomatensorten
Mit den Tomaten hat alles angefangen:
Schon in den 1980er-Jahren bauten mein Mann und ich Tomaten an und düngten mit Taubenmist. Leider gab es damals noch keine große Auswahl an Sorten. Wir kauften im Handel Pflanzen einer normal großen Sorte — und ärgerten uns jedes Jahr, wenn die Früchte reif wurden, über ihre harte Schale und den fehlenden Geschmack.
Das Internet brachte die Wende. Endlich konnte man über den Tellerrand hinausschauen und Sortenlisten durchforsten. Ich suchte nach der Tomate "von früher", nach Süße + Säure + dünner Schale. Denn das, was wir bisher angebaut hatten, war, so habe ich es genannt, die "Industrietomate": Schnittfest, lagerfähig, haltbar, und sie fiel auch nicht vom Stock, wenn sie reif war, eher wäre sie daran verfault.
Im Jahr 2003 war es so weit. Ich bestellte Tomatensamen, um meine Pflanzen daraus selbst zu ziehen: eine normal große, eine Cocktailtomate und ein Ochsenherz. Vom Geschmack war ich einfach begeistert!
Vor ein paar Jahren kam noch eine vierte Sorte hinzu:
"Werner", eine Fleischtomate mit zum Teil riesigen Früchten, die ich von einem gleichnamigen Brieftaubenzüchter geschenkt bekam.
Die Ersatzbank
Jährlich halte ich von jeder Sorte eine Pflanze in Reserve, falls mir im Tomatenhaus im Garten eine eingehen sollte. Die Pflanzen setze ich in Töpfe und stelle diese normalerweise in den Garten auf die Erde. Dort können sie durch die Bodenlöcher Wurzeln schlagen und sich so zusätzlich mit Nährstoffen versorgen.
Im Jahr 2020 habe ich mein Experiment verschärft, weil ich wissen wollte, was mit Taubenmist möglich ist: Ich habe die Töpfe nur auf Untersetzer gestellt — und fertig!
Wichtiger Hinweis!
Wer eine Tomatensorte oder eine andere Pflanzensorte für sich entdeckt hat, die samenfest ist, darf sie nur für den eigenen Bedarf vermehren. Ohne Zulassung beim Bundessortenamt ist es verboten, mit den gewonnenen Samen Handel zu treiben (geregelt im Saatgutverkehrsgesetz "SaatG")!